Verständliche Wissenschaft
Die Themen dieser Vortragsreihe reichen von der Steinzeitsprache, über das Kaffeerösten bis zur Künstlichen Intelligenz. Die Vorträge um finden19:30 Uhr im Foyer der Bästenhardtschule gewöhnlich einmal pro Monat statt.
Organisiert wird diese Reihe von Prof. Dr. Dines Christen
Der Vortrag im Juli:
Do 11. Juli Bästenhardtschule, Aula
19:30 Uhr
Prof. Dr. Thomas Potthast
Lehrstuhl für Ethik, Theorie und Geschichte der Biowissenschaften, Eberhard Karls Universität
Tübingen.
Fragen nach Rechten der Natur sind in der Umweltethik, dem Umweltrecht und bezüglich Nachhaltiger Entwicklung lange in der Diskussion. In der ‚westlichen‘ Ethik wurden die Rechte hauptsächlich in Bezug auf die Persönlichkeit oder den Selbstwert der Natur oder bestimmter Einheiten in/aus der Natur bestimmt. Doch in den letzten Jahren sind, angeregt durch indigene Gruppen aus Amerika und Ozeanien, andere Herangehensweisen und gleichzeitig sehr pragmatische Ansätze für Rechte der Natur in die politischen Debatten eingetreten. Das verständliche Anliegen, der Natur "an sich" durch solche Rechte einen höheren Schutzstatus zu geben, hat viel Aufmerksamkeit, aber auch Kritik erfahren. Der Vortrag wird eine Neubewertung solcher Kritikpunkte vornehmen. Erstens geht es im Naturschutz in der Regel nicht um die Natur als solche, sondern nur um bestimmte Formen und/oder Einheiten der Natur, die näher zu charakterisieren sind. Eng damit verbunden ist das zweite Problem: Viele der heute besonders gefährdeten Arten und Biotope sind auf die "Hilfe" des Menschen angewiesen. Drittens sollen alte und neue Ansätze im Hinblick auf die philosophische und ethische Bedeutung der Personalität und des Selbstwertes erörtert werden.
Der Beitrag zielt auf eine Neubewertung mit Schwerpunkt auf moralischen Rechten sowohl aus der Naturphilosophie als auch aus der Umweltethik ab und setzt diese in Beziehung zu aktuellen neuen Debatten über rechtliche Rechte an der Natur oder an Bestandteilen der Natur.